Neuerscheinung: Wahrheit und Erfindung. Grundzüge einer Allgemeinen Erzähltheorie. Von Albrecht Koschorke
10. Oktober 2012
Frankfurt/M.: Fischer 2012.
Überall wird von der prägenden Kraft der Erzählung gesprochen: in der Geschichtsschreibung, in Recht, Politik und Ökonomie. Erzählerisch werden Konfliktzonen vermessen, gesellschaftliche Institutionen begründet, Vergangenheiten und Zukünfte imaginiert. Insofern stellen kollektive Erzählungen ein wichtiges Medium der Selbststeuerung von Gesellschaften dar.
Noch immer fehlt es aber an einer Erzähltheorie, die systematisch über ihren klassischen Geltungsbereich, die Literatur, hinausgeht. Das hier vorgelegte Buch zeigt Wege auf, um diese Lücke zu schließen. Es stellt den dichterischen Fiktionen nicht nur die Vielfalt unmittelbar mit der sozialen Praxis verflochtener Erzählweisen gegenüber, sondern fragt allgemeiner nach den kulturellen Transformationsregeln zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Ein wichtiges Buch zu einem der Schlüsselbegriffe der Kulturwissenschaft. (Verlag)
Rezensionen
Der Mensch ist Mensch, wenn er erzählt
Albrecht Koschorkes „Wahrheit und Erfindung“. Rezension von Christoph Lüthy
Neue Zürcher Zeitung, 24. September 2013
Das Eigenleben der Erzählungen
Der Literaturwissenschaftler Albrecht Koschorke geht der Frage nach, wie Erzählungen sozialen Zusammenhalt stiften können – gerade weil sie gar nicht stimmen und nicht widerspruchsfrei sein müssen. Von Moritz Baßler
die tageszeitung, 14. Mai 2013
Rezension von Angela Gutzeit
SWR2, Die Buchkritik, 28. März 2013
Verlegung der Heilandgeburt nach Mitteleuropa
Besprechung von Albrecht Koschorkes neuestem Buch „Wahrheit und Erfindung. Grundzüge einer Allgemeinen Erzähltheorie“
Deutschlandfunk, Büchermarkt, 13. Dezember 2012
„[E]in ambitioniertes Projekt von größter Reichweite. […] Er hat die Fahne aufgepflanzt. Zu hoffen bleibt, dass sich möglichst viele und möglichst Berufene darunter scharen, um das unendliche Feld der Tätigkeit, das hier eröffnet ist, in Angriff zu nehmen.“ Burkhard Müller: Unser aller Narrativ, Süddeutsche Zeitung, 26. November 2012, S. 14
Dokufiction
Darin u. a. ein Gespräch mit Albrecht Koschorke über sein Buch „Wahrheit und Erfindung“.
WDR 3, Gutenbergs Welt, 21. Oktober 2012
Prof. Dr. Albrecht Koschorke lehrt Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und ist Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“. Seit 2010 ist er Sprecher des Graduiertenkollegs „Das Reale in der Kultur der Moderne“.
Das hier vorgestellte Buch entstammt einer der Forschungsinitiativen des Einrichtungsantrages des Exzellenzclusters, Forschungsfeld „Erzähltheorie als Kulturtheorie“. Es entstand u.a. während eines Fellowships des Autors am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz.